Wie alles begann
Die Reise zum „Superholz“ startete vor mehr als zehn Jahren an der University of Maryland (USA) unter der Leitung von Professor Liangbing Hu. Im Jahr 2017 machte das Team die erste Entdeckung, die das Potenzial des Materials andeutete. Ein wissenschaftlicher Artikel aus 2018 bestätigte die ersten Fortschritte, und bis 2021 hatten die Forscher die „materielle Beherrschung“ erreicht. Damit entstand ein ultradichtes, homogenes Holz mit bemerkenswerten mechanischen Eigenschaften.
Ein wichtiger Schritt Richtung Kommerzialisierung war die Gründung von InventWood im Jahr 2025 durch Liangbing Hu. Die Firma nahm schnell die Produktion auf und sicherte sich in einer ersten Finanzierungsrunde das nötige Kapital.
Wie Superholz hergestellt wird und was es kann
Superholz entsteht, indem Lignin und Hemizellulose teilweise entfernt werden, während sich die Zellulosefasern neu ausrichten und komprimiert werden. Durch diesen Prozess entsteht ein extrem dichtes, praktisch unzerbrechliches Material. So wurde ein Werkstoff gewonnen, der bis zu sechsmal leichter als Stahl ist und gleichzeitig ein deutlich besseres Verhältnis von Festigkeit zu Masse bietet. Im Vergleich zu Stahl liegt die mechanische Widerstandsfähigkeit des Materials mehr als doppelt so hoch.
Zusätzlich ist das Superholz feuerfest, ohne dass toxische Chemikalien verwendet werden müssen. Es zeigt eine hohe Resistenz gegen mikrobiellen Befall und Termiten und minimiert Verformungen bei Feuchtigkeit. Eine weitere umweltfreundliche Eigenschaft: Bei der Herstellung fallen bis zu 90 % weniger CO2‑Emissionen an als bei der Produktion von Edelstahl.
Wo Superholz zum Einsatz kommen könnte
Die möglichen Anwendungen sind vielfältig. Zwar ist es unwahrscheinlich, dass Superholz Stahl in Wolkenkratzern sofort ersetzt, aber das Material könnte viele Branchen schnell überzeugen. Seine Fähigkeit, Lasten zu tragen, die bislang dem Metall vorbehalten waren, eröffnet ganz neue Einsatzmöglichkeiten.
Das Interesse an dem Material dürfte in den kommenden Jahren stark steigen. Da InventWood mit der Produktion begonnen hat, zeigen erste kommerzielle Schritte schon großes wirtschaftliches Potenzial. Die Entwicklung und Nutzung dieses Werkstoffs passen gut zu Zielen wie Umweltfreundlichkeit und Effizienz und machen Superholz zu einer ernstzunehmenden Alternative in der modernen Fertigung.
Diese Entdeckung liefert nicht nur eine spannende wissenschaftliche Grundlage, sondern auch viele Möglichkeiten für wirtschaftliche Neuerungen. Damit positioniert sich das „Superholz“ als Vorreiter in der Branche und setzt einen neuen Standard in nachhaltiger Materialforschung. Die möglichen Folgen für Umweltschutz und industrielle Anwendungen sind erheblich — es lohnt sich, dieses bemerkenswerte Material im Auge zu behalten.