Wie groß ist die Stellenknappheit?
Aktuell müssen in der Schweiz 85.000 Positionen dringend besetzt werden. Ohne neue Strategien könnte dieser Fachkräftemangel bis zum Jahresende auf 365.000 Arbeitsplätze anwachsen. Diese Zahlen machen deutlich, wie dringend gehandelt werden muss — viele Firmen suchen deshalb auch über die Landesgrenzen hinaus nach geeignetem Personal.
Wo genau fehlen Fachkräfte?
Der Mangel betrifft alle 26 Kantone der Schweiz, von Städten wie Zürich und Genf bis zu ländlichen Gegenden. Besonders stark betroffen sind große Krankenhauszentren und wirtschaftliche Cluster. Gesucht werden Fachkräfte vor allem in folgenden Bereichen: Gesundheitswesen, Hotellerie und Gastronomie, Informatik und Ingenieurwesen, sowie Handel, Transport und Bildung.
Wer wird konkret gesucht?
Im Gesundheitswesen fehlen besonders Ärzte und OP‑Personal, in der Gastronomie und Hotellerie sind Service‑ und Küchenpersonal stark gefragt. Informatiker und digitale Experten werden in der wachsenden IT‑ und Technologiebranche gebraucht. Außerdem suchen der Verkaufssektor, die industrielle Fertigung und das Handwerk spezialisierte Außendienstmitarbeiter und qualifizierte Arbeiter.
Was erwarten Arbeitgeber von Bewerbern?
Sprachkenntnisse spielen auf dem Schweizer Arbeitsmarkt eine große Rolle. Bewerber müssen je nach Region oder Kanton Kenntnisse in Deutsch, Italienisch oder Schweizerdeutsch (Dialekt) nachweisen können. Neben Sprache zählen Pünktlichkeit, Präzision und Autonomie zu den gefragten Eigenschaften. Auch ausreichende Berufserfahrung und die Fähigkeit, sich schnell ins neue Arbeitsumfeld einzufinden, sind wichtige Auswahlkriterien.
Anerkennung von Diplomen und bürokratische Hürden
Bei internationaler Rekrutierung müssen Kandidaten auf die Anerkennung ihrer Diplome achten, weil die Verfahren unterschiedlich lange dauern können. Ein sorgfältig zusammengestelltes Bewerbungsdossier kann diesen Prozess deutlich beschleunigen.
Was gilt für Grenzgänger?
Für viele Grenzgänger aus Frankreich ist die Arbeit in der Schweiz attraktiv. Dank bilateraler Abkommen gibt es spezielle Regelungen zu Krankenversicherung, Familienzulagen und Altersvorsorge. Steuerlich kann sich das lohnen, weil in der Schweiz meist niedrigere Steuern gezahlt werden, was das Netto‑Einkommen erhöht (Grenzgänger = Personen, die täglich über die Grenze pendeln).
Mobilität und wohnen
Die hohen Lebenshaltungskosten in der Schweiz führen dazu, dass viele Arbeitnehmer ihren Wohnsitz in Frankreich behalten. Das verlangt aber einen durchdachten Mobilitätsplan und eine genaue Prüfung der notwendigen administrativen Voraussetzungen, etwa des Grenzgängerstatus und anerkannter Diplome.
Arbeitnehmer, die neue berufliche Herausforderungen suchen, finden in der Schweiz derzeit ein breites Angebot an Möglichkeiten zur Weiterentwicklung. Diese Lage bietet Perspektiven für Personen, die sich neu orientieren möchten, und ist gleichzeitig eine Antwort auf den wachsenden Fachkräftemangel. Angesichts der Dynamik und Vielfalt an Optionen könnte jetzt ein guter Zeitpunkt für eine berufliche Veränderung in der Schweiz sein.