Was bringt die abgeschnittene Ecke?
Die Aktion ist simpel: eine Ecke abschneiden. Dadurch entsteht eine Form mit zusätzlichen Kanten, die das Reinigen an engen Stellen erleichtert. Die neue Form hilft, schwer zugängliche Stellen besser zu erreichen, und sorgt dafür, dass man den Schwamm rundherum nutzt, statt Teile ungenutzt zu lassen.
Praktisch ist das zum Beispiel beim Reinigen zwischen den Zinken von Besteck, beim Scheuern an den Rändern von Gläsern und Flaschen, beim Erreichen der Ecken von Töpfen und Pfannen oder beim Navigieren um Wasserhähne und Spülenarmaturen (also genau dort, wo es sonst schwierig wird).
Länger nutzen, weniger wegwerfen
Wer den Schwamm effektiver nutzt, verlängert dessen Lebensdauer. Das bedeutet seltenerer Austausch, weniger Abfall und niedrigere Haushaltskosten. Mikrobiologen empfehlen, Schwämme wöchentlich zu ersetzen, in der Praxis werden sie jedoch oft deutlich länger verwendet.
Trotzdem: Schwämme sollten nach jedem Gebrauch gründlich ausgespült und das überschüssige Wasser herausgedrückt werden, damit sich Bakterien nicht vermehren. Am besten lagert man sie an einem gut belüfteten Ort. Und man sollte Schwämme nicht auf Flächen verwenden, auf denen rohes Fleisch vorbereitet wurde.
Wie wirksam sind Desinfektionsmethoden?
Gängige Methoden wie Auskochen oder Erhitzen in der Mikrowelle reduzieren anfangs etwa 60 % der Bakterien, sterilisieren den Schwamm aber nicht vollständig. Tatsächlich können regelmäßig gereinigte Schwämme genauso viele Bakterien aufweisen wie ungepflegte, was zeigt, dass natürliche Reinigung eine effektive Alternative sein kann.
Alte Schwämme weiterverwenden
Statt einen alten Schwamm sofort wegzuwerfen, kann man ihn markieren: eine deutlich größere Ecke abschneiden, damit er sich von den aktuellen Schwämmen unterscheidet. So wird eine versehentliche Nutzung beim Geschirrspülen vermieden.
Solche markierten Schwämme eignen sich gut zum Reinigen von Mülleimern, zum Schrubben von Toiletten, zum Waschen profilierter Schuhsohlen und auch zur Reinigung von Autoreifen.
Umwelt und Alternativen
Viele Geschirrschwämme bestehen aus synthetischen Materialien wie Polyurethan (ein nicht biologisch abbaubares Erdöl‑Derivat). Beim Zerfall können Mikroplastikpartikel freigesetzt werden, die die Umwelt belasten. Die Wiederverwendung alter Schwämme in anderen Bereichen hilft, Abfall zu reduzieren.
Es gibt außerdem alternative Reinigungslösungen, die sich mit dem Schwamm‑Trick gut kombinieren lassen. Beispielsweise kann Zahnpasta bei hartnäckigen Flecken überraschend nützlich sein. Für Fett an Dunstabzugshauben gibt es einen schnellen 5‑Minuten‑Trick, und bei hartnäckigen Verschmutzungen an Außen‑Ofenflächen wird ein 100 % natürliches Produkt empfohlen, sowie eine umweltfreundliche Reinigungsalternative.
Die Aussage ist klar: Sauberkeit in der Küche hängt nicht nur von den eingesetzten Werkzeugen ab, sondern auch davon, wie kreativ und verantwortungsbewusst wir mit ihnen umgehen. Kleine Handgriffe wie das Abschneiden einer Ecke am Schwamm können den Haushalt spürbar verbessern, Abfall reduzieren und die Belastung für die Umwelt verringern.